So helft ihr euren Kindern, Wut und Frust loszuwerden
Wut und Frustration. Das sind Gefühle, die wir alle nur zu gut kennen und schon viele Male in
unseren Leben gespürt haben. Habt ihr eine feste Routine oder einen Trick, wie ihr damit
umgeht? Vielleicht macht ihr regelmässig Yoga-Übungen, achtet bewusst auf eure Atmung oder
schreibt eure negativen Gefühle auf, um sie loszuwerden. Doch nicht nur Erwachsene, sondern
auch Kinder empfinden oft Wut, Frust, Enttäuschung oder andere negative Gefühle. Für sie ist
es meistens besonders schwierig, damit umzugehen. Sie haben noch nicht so viel
Lebenserfahrung und auch kleine Ungereimtheiten und Missverständnisse können sich für sie
anfühlen, als würde eine Welt zusammenbrechen. Deshalb haben wir hier gemeinsam mit der
Babysitting-Gemeinschaft Babysits ein paar Tipps für euch, wie ihr Kindern helfen könnt, zu
lernen, mit Wut und Frust umzugehen.
Nehmt die Kinder und ihre Gefühle ernst
Der erste Schritt ist es, den Kindern das Gefühl zu geben, dass ihr sie ernst nehmt. Einige
Eltern vertreten die Meinung, dass es immer die beste Lösung ist, die negativen Gedanken
“einfach” aus dem Kopf zu verbannen. “Das ist doch gar nicht dein Problem, wieso regst du dich
darüber auf?” oder “Das sollte beim einen Ohr hinein, und beim anderen wieder hinausgehen”
sind Sätze, die viele Kinder in der Kindheit vermittelt bekommen. Auch wenn sie meistens
ausschliesslich gut gemeint sind, fühlen sich Kinder damit oft nicht ernst genommen. Was für
Erwachsene nur eine Kleinigkeit ist, die in ein paar Minuten wieder verfliegt, kann für ein Kind
ein erschütternder Einschnitt sein. Ihr solltet deshalb immer versuchen, euch in ihre Lage zu
versetzen, ihre Position einzunehmen und besonders ihre Gefühle ernst zu nehmen. Übrigens
zeigen sich negative Gefühle bei Kindern nicht immer nur durch schlechte Laune oder erhöhte
Reizbarkeit. Auch Kopf- oder Bauchschmerzen und andere physische Beschwerden können
von Wut, Frust, Traurigkeit und Enttäuschung ausgelöst werden.
Das zugrunde liegende Problem isolieren
Im nächsten Schritt könnt ihr versuchen, das Problem zu ergründen und herauszufinden, woher
die Wut und die Frustration kommen. Für Erwachsene ist es oft leichter, die eigenen Gefühle
reflektiert einzuordnen, da wir uns besser an vergangene Situationen/Probleme und deren
Ausgang erinnern können. Kindern fällt das im Vergleich viel schwerer, weil sie noch nicht so
viele Referenzen haben bzw. sich nicht mehr daran erinnern können.
Stellt den Kindern gezielte Fragen, die ihre Perspektive erweitert aber sie nicht zu sehr in eine
Richtung lenkt. Anstatt sie also zu fragen, ob sie sauer auf ihre Freundin sind, könnt ihr fragen,
warum sie sich schlecht fühlen und wie sich das für sie genau anfühlt. Sind es physische
Beschwerden? Fühlt es sich so an, als würde sich alles in euch zusammenziehen und ihr wisst
nicht, wie ihr es rauslassen könnt? Damit fällt es euch und vor allem auch den Kindern selbst
leichter, sie zu verstehen. Vielleicht sind sie gar nicht sauer sondern eher enttäuscht und
verletzt, konnten das aber bisher noch nicht zeigen bzw. definieren. Helft ihnen dabei, ihre
Gefühle zu ergründen, zu beschreiben und neu zu definieren.
Den Knoten lösen
In diesem Schritt möchten wir euch ein paar praktische Tipps geben, wie ihr mit euren Kindern
gemeinsam den Knoten im Bauch und im Kopf lösen und ihnen helfen könnt, ihren Frust und
ihre Wut loszuwerden.
Die Phrase “Jetzt atmen wir mal zuerst tief durch” kommt nicht von irgendwo her. Es kann euren
Kindern helfen, wenn ihr sie durch zwei oder drei tiefe Atemzüge leitet und ihr ihnen zeigt, wie
man bewusst auf die eigene Atmung achtet. Sie können spüren, wie sich ihr Oberkörper
aufbläst, und dass sie entscheiden können, ob sie in den Bauch oder in die Lunge atmen. Sie
hören ihren Atmen und wie er durch ihre Nasenlöcher einströmt. Durch das Fokussieren auf die
Atmung werden sie abgelenkt und beruhigen sich automatisch.
Um die Kinder wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen und sie zu erden, eignet
sich auch bewusster Körperkontakt. Dabei ist es jedoch ganz wichtig, dass ihr die aktuelle
Situation einschätzt und entscheidet, ob und wie sie in diesem Moment angefasst werden
möchten. Ihr könnt ihre Hände halten, sie in den Arm nehmen oder einfach nur ganz leicht über
den Arm streichen. Fangt am besten mit einer leichten Berührung an und achtet bewusst
darauf, wie sie reagieren. Ihr werdet schnell merken, ob sie sich beruhigen oder ob es sie noch
rasender und unruhiger macht.
Bei allen Tipps ist es wichtig, darauf zu achten, dass die genaue Vorgehensweise an das Alter
der Kinder und an die genaue Situation angepasst wird. Kleinen Kindern fällt es oft schwerer,
ihre Gefühle genau zu definieren und sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Das solltet ihr auf
jeden Fall beachten und nicht zu lange auf der Situation beharren. Ausserdem muss nicht jeder
kleine Streit oder jede Situation bis ins Detail analysiert werden. Versucht herauszufinden, ob
ein grössere Problem zugrunde liegt oder ob es wirklich nur ein ganz normaler, kindlicher Streit
ist. Und wie bei so vielem im Leben gilt auch hier: Übung macht den Meister! Ihr werdet eure
Kinder mit diesen Tipps besser kennenlernen und herausfinden, wie ihr in verschiedenen
Situationen am besten reagiert.
Dieser Artikel ist in Kooperation mit der Babysitting-Gemeinschaft Babysits entstanden. Auf der
Plattform können sich Eltern und Kinderbetreuer anmelden und einen flexiblen Nebenjob oder
einen zuverlässigen Babysitter finden . Durch zahlreiche Nutzerverifizierungen, Bewertungen
und Referenzen aus der Community kann schnell eine Entscheidung getroffen werden, welcher
Babysitter kontaktiert wird. Das Streben nach einer transparenten und erschwinglichen Lösung
für kurzweilige Kinderbetreuung steht dabei immer im Vordergrund, um das Wohl der Kinder
sicherzustellen.