Kinderyoga und ich in der Schweizer Familie

Warum Achtsamkeit und Yoga in der Schule obligatorisch sein sollten

In der Schule lernen Kinder zu rechnen, den Weg auf Englisch zu fragen und dass Hawaii zu den USA gehört. Alles wichtig. Aber wäre es nicht toll, wenn sie auch lernen würden, wie sie Körper und Geist gesund halten?

Wir merken doch alle, dass irgendetwas in unsere Gesellschaft falsch läuft. Immer mehr Kinder und Erwachsenen leiden an Erschöpfungssyndromen oder Depressionen. Jugendliche und junge Erwachsene sehen durch die vielen Erwartungen, die unglaubliche Auswahl an Möglichkeiten und Reizüberfluss keine Zukunft mehr. Sie spüren sich selbst nicht mehr und bekommen den Stempel ADHS oder eine sonstige „Krankheit“ aufgebrummt. Haupt-Todesursache bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist Suizid. Da sollten bei uns die Alarmglocken läuten und wir sollten uns fragen, ob wir unseren Kindern das Richtige mitgeben auf ihrem Lebensweg. Ist Erfolg wirklich das Wichtigste und dass man immer schneller, besser und attraktiver als andere sein soll? 

Was bedeutet Glück? Viel Geld? Einen guten Job? Dass man sich anpassen soll, weil man sonst nicht geliebt wird? 

Oder wollen wir ihnen vermitteln, dass sie perfekt sind, so wie sie sind, dass sie gut für sich sorgen dürfen – egal, was die Leistungsgesellschaft propagiert, dass sie der Welt am meisten geben, wenn sie authentisch leben und ihren eigenen Weg gehen? 

Ich bin für Letzteres! Und Achtsamkeit und Yoga sind dafür perfekt geeignet – denn sie halten nicht nur Körper und Geist gesund, sondern zeigt den Kinder auch, wie sie auf allen Ebenen gut für sich zu sorgen können.

Yoga und Achtsamkeit: für alle zugänglich!

Kinder brauchen Bewegung. Sportliche Aktivität macht nicht nur körperlich fit, sie verbessert die Haltung, aktiviert das Immunsystem, schützt vor Übergewicht und Diabetes ||. Zudem sind Kinder, die körperlich fit sind weniger anfällig für psychische Probleme. Dazu sind sie sozial gut integriert und habe einen tiefen Stress-Level. Der Sportunterricht in der Schule ist nicht jedermanns Sache. Die Benotung der sportlichen Leistung bringt auch wieder Druck mit sich, wobei sich bei den meisten Kinder der Stress-Level erhöht. 

Hier kommt Yoga ins Spiel. Hier wird nicht bewertet und gewertet, hier kann jedes Kind die Übungen so machen, wie es für das Kind stimmt. Die Kinder lernen, dass sie sich nicht mit andern vergleichen müssen, dass sie sich nicht entmutigen lassen, wenn irgendetwas nicht klappt. Sie werden motiviert zu experimentieren, auszuprobieren und zu entdecken. So lernen sie ihren Körper zu spüren und vergrössern gleichzeitig ihre Körperwahrnehmung. Dadurch entwickeln sie dauerhaft eine achtsamere, liebevollere Beziehung zu ihrem Körper. Das hat konkrete Auswirkungen, wie etwa eine gesündere Haltung und ein exakteres Wahrnehmen der körperlichen Bedürfnisse, hilft aber auch dabei einen Lebensstil zu entwickeln, der – nicht nur – der körperlichen Gesundheit lebenslang zuträglich ist!

So lernen Kinder eine freudige, annehmende, wertfreie Haltung – gegenüber sich selbst, aber auch anderen.

Yoga und Achtsamkeit: perfekt um den Stress Level niedrig zu halten!

Sogar Kleinkinder leiden schon unter dem Stressphänomen. Es ist traurig aber wahr. Kinder im Primarschulalter werden schon mit Stress konfrontiert. Oft sind sie es sich nicht bewusst, aber Bauchweh, Kopfweh usw. können Auswirkungen davon sein. Mit den Achtsamkeits- und Yoga-Übungen können wir den Stress-Level langfristig niedrig halten. Regelmässige Atemübungen in Stresssituationen einsetzen, bringt den Kindern bessere Konzentration und innere Ruhe. Natürlich müssen sie sich auf dem Pausenplatz austoben, rennen und spielen können. Nachher im Klassenzimmer ein paar Minuten meditieren hilft den Kindern, um wieder zurückkehren zu können in die Ruhe des Klassenzimmers.

Der Fokus auf die Atmung und Entspannungsübungen in der Meditation beruhigen das Nervensystem, und es stellt sich innere Ruhe ein.

Konkret bedeutet das, dass die Kinder sich besser konzentrieren und ihre Aufmerksamkeit über längere Zeit auf eine Sache richten können. Das ist angenehm für das Kind und hilft ihm dabei, dem Unterricht zu folgen. Es macht es auch leichter in herausfordernden Situationen – etwa beim Streit mit einem guten Freund – authentisch und wohl überlegt zu agieren, statt nur überfordert und gestresst zu reagieren. 

Yoga und Achtsamkeit ist eine äußerst effektive Methode, gut für sich selbst zu sorgen. Wenn alle Kinder in der Schule mit den heilsamen Techniken der Achtsamkeit und des Yogas in Berührung kommen würden, würden sie auf vielen Ebenen lebenslang davon profitieren. 

In der Schweizer Familie, Woche 39 / 2018, habe ich mein Anliegen schon mal publizieren können! 

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